Früh Morgens verließen wir Chimanimani. Die ganzen Eastern Highlands wären trotz der vielen Steigungen so was von cool mit dem Fahrrad zu sehen.
Die Straßen sind in gutem Zustand und es hat fast keinen Verkehr und vor allem keine Trucks.
Gord zeigte mir die Birchendough Bridge- eine Brücke in Europäischem Baustil. Sie wirkt irgendwie "Out of place" zwischen all den kleinen afrikanischen Märkten und Dörfern.
Die A10 von Birchendough bis Chipinda Pools ist eine der besten Straßen die wir bisher in Zimbabwe gesehen haben. Für diese müssen wir nicht Mal Toll zahlen. All paar Dutzend Kilometer allerdings stoppt uns die Polizei. Nachdem wir Ihnen aber jeweils erklärten von wo wir kommen und wohin wir gehen, ließen sie uns ohne weiteres durchfahren.
Auch hier hat Gordon gekämpft und wir sehen immer noch Gräben und Mauern um Dörfer, welche die Ausgangssperre der Menschen signalisierte. Ab 12 Uhr Mittags durften sich die Menschen nur noch innerhalb dieser Mauern aufhalten. Es galten die Regeln der Armee und diese besagt, dass jeder, der nach 12 Uhr Mittags außerhalb der "sicheren"Zone aufhielt geschossen werden darf.
Ebenfalls durften die Menschen weder auf Bäume noch Felsen klettern, dort durften sie zu jeder Zeit geschossen werden.
In Chipinda Pools kamen wir erst zum Gate von Malilangwe Trust - ein US-Privatier hat diese gegründet und man sieht, dass da wohl viel Geld fließt. Die Straße bis zum Nationalpark Gate ist in Top Zustand und so erreichen wir den Park kurz nach der Mittagszeit.
Wir zahlen total 250 USD für Drei Nächte in Gonarezhou zu campen. Wir werden in Drei verschiedenen Camps übernachten weil der Park so riesig ist, ist es nicht möglich, alles von einem Camp aus zu beobachten. Also der ganze Park werden wir sowieso nicht zu sehen bekommen, denn wir werden uns größtenteils entlang des Lundi Rivers aufhalten. Selbst dieses Gebiet ist aber riesig.
Chipinda Pools Campsite ist unser erstes Camp nur unweit vom Parkeingang entfernt. Bereits auf dem Weg dorthin haben wir Wildebeaest, Giraffen, Elefanten Kudus und Impalas gesehen.
Die WC Anlagen sind TOP und das Camp liegt direkt am Fluss.
Auf unserer Nachmittags Pirschfahrt sahen wir Elefanten, Hippos, Crocs, Waterbucks und einen toten Elefanten. Dieser Elefant ist keines natürlichen Todes gestorben,denn er hatte noch Zähne, dies konnten wir an seinem Schädelknochen erkennen.
Zurück beim Camp gönnten wir uns einen Gin & Tonic und ein weiterer, dieser wunderschönen,afrikanischen Sonnenuntergängen inklusive Elefantenbesuch in unserem Camp.
Am nächsten Tag fuhren wir quer durch den Nationalpark zum Pokwe Camp. Es braucht definitiv ein gutes 4x4 Auto und einige Fahrkenntnisse im in diesem Park zu fahren.
Es ist sicher auch nicht verkehrt, wenn man sich bei einer Panne selber zu helfen weiss, denn es gibt praktisch keine anderen Fahrzeuge die einem begegnen.
Dieser Park ist WILD....so richtig wild...
Auf etwa halber Strecke kamen wir dann zum Markenzeichen des Gonarezhou Parks, der Chilojo Cliffs. Es ist ein langgezogener Fels aus rotem Stein. Darunter fließt der Lundi River. Auch hier ist es trocken, allerdings gibt es im ganzen Tag vie mehr Vegetation als in Mana Pools. Auch die Tiere, insbesondere die Elefanten sehen hier besser/gesunder aus.
Es ist aber auch etwas schwieriger die Tiere in den Büschen (Mopani)und Steinen zu sehen.
Um zu unserem Camp zu gelangen, mussten wir den Fluss überqueren. Auch wenn dieser im Moment nicht viel Wasser führt sollte man sich gut absichern, ob der jeweilige "Causeway" (Fluss überquerung) ein guter ist. Da es absolut keine weiteren Fahrzeuge um uns herum hatte, fuhren wir 10 Kilometer weiter um einen etwas sicheren Weg über den Fluss zu finden.
Falls man Mitten im Fluss stehen bleibt, muss man das Auto irgendwie auf eigene Faust zwischen Hippos und Crocs herausbringen oder Meilenweit durch den Busch laufen und auf ein Fahrzeug hoffen. Den zweiten Übergang schaffte unser Hilux ohne Probleme.
Das Pokwe Camp liegt nah an der Grenze zu Mozamique. Es gibt eine notdürftige Toilette aber kein Wasser und keine Dusche.
Wir sind alleine hier und es macht auch nicht den Anschein als wären die anderen Camps gut besucht. Gonarezhou ist so richtig wild.
Am Nachmittag erkundeten wir unsere Umgebung zu Fuss. Es sind Hunderte (ich übertreibe nicht) Crocs im Fluss vor uns. Ich habe noch nie so viele Crocs auf einem Haufen gesehen. Wirklich überall wo ich hinschaue sind Crocs im Wasser und an Land.
Bei der Elefantenherde machten wir dann halt. Die Tiere reagieren hier anders als zum Beispiel in Mana Pools. Hier wurden und werden die Tiere leider immer noch geschossen und somit indendifizieren sie alle Menschen als gefährlich.
Bei den Elefanten ist dieser Unterschied besonders stark bemerkbar. Selbst wenn wir im Auto unterwegs sind, sind die Tiere viel aufmerksamer und skeptischer als in Mana Pools.
Zurück beim Camp kochten wir uns ein leckeres Abendessen.
Unter dem Sternenhimmel philosophierten wir über die ersten Pioniere, die Afrika entdeckten und wohl genauso unter diesem Sternenhimmel saßen. Als wir uns die Zähne putzen bemerkten wir unser Tages-Highlight direkt neben uns. eine Servalcat (Wildkatze). Diese sind nur schwer zu finden und diese ist direkt neben unserem Camp.
Im allgemeinen mussten wir leider feststellen, dass immer noch viele Wilderer von Mozamique her kommen und Tiere schießen. Es hat im Osten des Parks deutlich weniger Tiere als im Westen. Für den Nationalpark ist es aber schwierig, dies zu kontrollieren.
Die Wilderer aus Mozamique kommen zu Fuss nach Zimbabwe und man braucht definitiv ein Fahrzeug um von Chipinda Pools hierher zu kommen (wir waren gestern gut 6h gefahren).
Uns begegnete allerdings kein einziges Fahrzeug vom Nationalpark - dafür fehlt wohl das Geld. Dies sind alles nur unsere Vermutungen und wir wissen nicht ob das wirklich so ist.
Schon eigenartig, dass die Tiere aber sehr ängstlich und nur im Westen des Parks anzutreffen sind.
An unserem Dritten Tag in Gonarezhou fuhren wir wieder in die Nähe der Chilojo Cliffs. Wir sahen Nyala, Büffel, Elefanten, Bushbucks, Giraffen und zum Schluss noch ein totes Elefantenbaby
Die Geier machten sich bereits über dieses her. Etwas weiter dann tatsächlich noch ein toter Elefant der aber selbst für die Geier schon uninteressant war.
Wir sind im schönsten Camp (welche ich gesehen habe) von Gonarezhou. Das Chilunge Camp liegt ebenfalls direkt am Fluss inmitten von Steinen.
Es hat Stellplätze wir sind aber die einzigen die hier sind. Nur Gordon, ich und Fünf Elefanten um uns herum.
Einer von ihnen war nicht so happy über unseren Besuch (wir nennen ihn Grumpy) Für kurze Zeit flüchteten wir ins Auto. Als er sich dann etwas an uns gewöhnt hatte fraß er genüsslich den Strauch einen halben Meter neben uns.
Wild, wild Gonarezhou - wohl noch einer der letzten Plätze in der Welt wo man allein in der Natur sein kann.
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